Morgenupdate: Gute News, schlechte News und auch was emotionales …

Gute News: Die Versicherung hat sich für den heutigen Tag zur Begutachtung angemeldet. Genaue Uhrzeit wissen wir hier noch nicht. Ich werde naürlich darüber berichten wie es gelaufen ist.

Schlechte News: Paramjit hat mich eben angerufen ob ich ins Maharja kommen könnte, da er, Nikklas und Kevin zum Arzt gehen. Ich wollte sie was aufheitern und fragte ob sie was falsches gegessen hätten? Die Antwort war nicht so schön …
Paramjit: “Uns geht es allen dreien nicht so gut. Wir haben Albträume und können nicht schlafen. Die ganze Aufregung, was geschehen ist und der ganze Stress. Wir gehen jetzt eben zum Arzt”

Hoffentlich brechen die mir jetzt nicht weg ! 🙁

Mal in eigener Sache:
Ich bin auch nur ein Marketingfuzzi und kein Pyschologe, oder habe Ahnung wie man ein Restaurant leitet! 
Auch ich bin am Limit meiner Kräfte pysisch wie psychisch. Was ich erlebt habe seit Donnerstag, die riesen Solidarität, die Emotionen der Menschen, muss ich auch irgendwie emotional verarbeiten und gleichzeitig stark bleiben.

Beispiele:
Da kommt eine Frau und Mann mit Besen und Kehrblech ins Maharja und sagen nur: Wo sollen wir anfangen ?!
Ein, ich schätze mal 14 jähriger Junge kommt gestern auf mich zu und sagt: “Ich habe noch eine Stunde Zeit. Wo kann ich helfen?
Ich habe viele Menschen gesehen die geweint haben, die tiefst erschüttert sind, aber auch eine unendliche Solidarität. Da kamen Menschen mit Blumen & Schokolade. Restaurantbesitzer, die sich spontan solidarisierten und ihr Kücheninventar Geschirr und anderes anboten, wenn es gebraucht wird. Das waren Mitbewerber die sagten: Wir müssen jetzt zusammenhalten !
Die Gesichter der drei, Verzweiflung pur! als wir zum ersten mal das Maharaja betreten durften. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen und ich sagte trotzdem: Das schaffen wir ! Sieht schlimmer aus, als es ist! Das war gelogen. Ich dachte nur: “Oh, Scheisse!”

Eine Szene die ich nie vergessen werde:
Als ich mit einem Reporter vor dem Restaurant sprach fragte ich ihm: Wo ist Paramjit? Er zeigte auf die Strasse, wo Paramjit “wie ferngesteuert, völlig daneben” wirr auf und ab lief. Dann ging er in das Restaurant. Wir folgten ihm. Er hob einen Schlüssel vom Boden auf und murrmelte irgendwas wie: “Ich muss hier Ordnung schaffen”
Wir haben uns alle nur angeschaut. Es fehlte uns allen die Worte. Versucht euch einfach mal die Szene vorzustellen: In einem komplett verwüsteten Restaurant, in dem du es nicht mehr als 15 Minuten ausgehalten hast, wegen dem beissenden Geruch vom Brand, steht ein völlig traumatisierter Besitzer und hebt einen Schlüssel aus dem Schutt auf um “Ordnung zu schaffen” …